Von Konya nach Adana

märz 31, 2008, mit der bagdadbahn über den taurus




die krankheit schien fast besiegt, der komfortable hotel-aufenthalt jedenfalls beendet zu sein. wir sind noch im besitz des mietautos und weil der vermieter von der ganz netten sorte ist, gelangen wir äußerst bequem zum bahnhof: mit sack und pack werden wir dorthin chauffiert !
eine angenehme aufbruchs-stimmung macht sich dort breit, wir richten uns im warteräumchen ein, erkunden die nähere umgebung - esslokale, proviant und abfahrtszeiten müssen recherchiert werden - und harren der neuen dinge, die da auf uns zukommen, mit einer gelassenheit, die der geduld unserer mitreisenden geschuldet zu sein scheint. und schon lernt man sich kennen. das großmütterchen schickt die enkelin mit englischkenntnissen zu uns in die gegenüberliegende ecke, während ich mich auf naherkundung befinde. mit neuigkeiten zurückkomemnd, erfahre ich von der jungen türkischen bekanntschaft, die im späteren verlauf der unterhaltung klar stellt, dass die alte keineswegs ihr großmütterchen ist, sondern eine zufallsbekanntschaft, ebenfalls am bahnhof gemacht. mit der zeit wird die unterhaltung etwas angestrengter, etwas unverständlicher auch, der grund ist die verspätung unseres zuges und die ist gravierend! 3 stunden später rollt er ein und damit beginnt langsam gewiss zu werden, was mir bei der nicht ganz unangenehmen warterei gar nicht in den sinn kam - den taurus bei tag zu erleben könnte es zu spät geworden sein !
und so ist es dann auch, die ersten hügel kommen in sicht, als die sonne schon unter dem horizont verschwunden war. als wir dann zwischen den hohen bergen fahren, erkenne ich nichts als die schwärze der nacht, darin die lichterspuren der lastwagenkolonnen, die auf ihrer strecke dem pass folgen, den die eisenbahntrasse schon vor 80 jahren passierbar machte.